Historie

1937 kam Bramfeld (und Steilshoop) im Zuge des Groß-Hamburg-Gesetzes zu Hamburg. Preußen ließ zuvor eine Eingemeindung Bramfelds nicht zu – ein großer Nachteil für das Dorf. Die Entwicklung der Infrastruktur mit der Nahverkehrsversorgung (U-, S-Bahntrassen) und der Anlage einer Kanalisation ging an Bramfeld vorbei. Erst 1948 kommt die Anbindung an die Schiene mit der Straßenbahnline 9. 1949 erhält Bramfeld ein eigenes Ortsamt (geschlossen seit 2007).
Nach dem Zweiten Weltkrieg wird Bramfeld in die zentrale Hamburger Stadtplanung einbezogen und zahlt dafür einen hohen Preis: Bramfeld verliert sein Gesicht. Die kulturellen Einrichtungen wie Kinos, Gastwirtschaften, Tanzsäle und Bühnen erlebten einen Niedergang zugunsten der Einrichtungen in Hamburgs Zentrum. Die Gärtnereien weichen neuen Wohnsiedlungen, beide Dorfteiche werden zugeschüttet, Strohdachhäuser abgerissen, um Platz für größere Neubauten zu schaffen. Die Verkehrsader soll durch Bramfeld fließen. Die Bramfelder Chaussee wird auf vier Spuren erweitert.
Seit den achtziger Jahren wird darüber nachgedacht, wie Bramfeld attraktiver werden kann. Bramfeld ist so genannte Zwischenstadt – Stadt und Dorf mit Vor- und Nachteilen. Zu den Nachteilen gehören vor allem die viel befahrene Bramfelder Chaussee und vielfältige städtebauliche Missstände. Zu den Vorteilen zählen das viele Grün, die Wohnsiedlungen mit ihren unterschiedlichen Wohnqualitäten und die gute Infrastruktur im Bereich Schulen und Kindergärten.
Heute erfährt der dörfliche Charakter eine besondere Wertschätzung. Jenseits der Hauptstraßen punktet Bramfeld mit besonderer Wohnqualität inmitten der Stadt. Und auch das Zentrum erhielt mit der Neugestaltung des Marktplatzes und dem neuen Einkaufszentrum, der Marktplatz Galerie, ein neues Gesicht. Mit seiner Geschäftsvielfalt und dem Wochenmarkt dienstags und freitags bietet Bramfeld ein umfassendes Einkaufserlebnis.
Städtebaulich bleibt jedoch noch vieles zu tun. Dem Zentrum fehlt ein Erkennungswert für die durchfahrenden Autofahrer, am Dorfplatz und an der Bramfelder Chaussee fehlen Aufenthaltsqualitäten.
Seite 2 von 2